Business Travel Management

Grundlagen - Prozesse - Leistungsträger

 
 
 

Seit Jahren befindet sich die Kreuzfahrtbranche regelrecht im Boom: Jährlich werden Rekorde an Passagierzahlen gebrochen, ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Doch viele Kreuzfahrtpassagiere wissen gar nicht genau, was wirklich hinter deren Reise steckt, egal ob am Hafen, auf der Fahrt selbst oder bei den Destinationen. Eben genannte Punkte sind essentiell für eine erfolgreiche Kreuzfahrt.

Hochseekreuzfahrten

Die Hochseekreuzfahrt zählt als wichtigste Form des maritimen Tourismus. Eine Hochseekreuzfahrt zeichnet sich durch folgende typische Merkmale aus:

Der Transport gilt nicht als Hauptgrund der Reise. Außerdem wird neben dem Ein- & Ausschiffungshafen noch mindestens ein weiterer Hafen angefahren. Der Reisepreis einer Hochseekreuzfahrt beinhaltet Verpflegung, Übernachtung, Animation, Entertainment & Reiseleitung und ist so quasi mit einer Pauschalreise zu vergleichen.

Hochseekreuzfahrten sind abermals in drei Kategorien zu unterteilen:

 

Hochseekreuzfahrtschiffe

Außerdem können die Hochseekreuzfahrtschiffe noch weiter differenziert werden:

 

Marktüberblick

Für einen genaueren Einblick in die aktuelle Marktsituation der Hochseekreuzfahrt, stellt das folgende Kreisdiagramm die jeweiligen Marktanteile dar:

 

AIDA ist also mit 44% die bekannteste und beliebteste Kreuzfahrtgesellschaft in Deutschland und eine Tochtergesellschaft der Carnival Corporation. Demnächst bereist bald das 15. Schiff der sogenannten Kussmundflotte die Weltmeere. Gerade durch die lockere Atmosphäre und den vielen Aktivitäten an Bord spricht AIDA eine relativ junge Zielgruppe und besonders Familien an.

Die zweitgrößte Kreuzfahrtgesellschaft in Deutschland ist die TUI Cruises. Gegründet als ein Joint Venture der TUI AG und Royal Caribbean Cruises befahren momentan 6 Schiffe des sog. „Mein Schiffes“ die Welt, ein siebtes ist gerade im Bau. Familien sind bei TUI Cruises nicht fehl am Platz, aber dennoch wird für die Erwachsenen mehr geboten als für die kleinen Gäste an Bord. Für Publikum im Best Ager Bereich also perfekt.

Routen

Das Planen von Routen ist elementarer Bestandteil der Hochseekreuzfahrt. Die Attraktivität der Route spielt eine große Rolle, um mehr Umsatz zu erzielen und ein wettbewerbsfähiges Angebot am Markt zu offerieren. Doch auch die gleichmäßige Flottenauslastung kann durch verschiedene Routenmodelle besser gesteuert werden. 

Häfen

Häfen sind Drehpunkte des Personen- sowie des Güterverkehrs. Sie verbinden den Landweg mit dem Wasserweg. Man kann unterscheiden in natürliche Häfen und Häfen, die künstlich angelegt wurden. Sie bieten die nötige technische Ausstattung zur Be- und Entladung von Schiffen. Damit Schiffe überhaupt an Häfen anlegen können, muss die notwendige Infrastruktur gegeben sein, z.B. das Hafenbecken, Wasserwege oder Liegeplätze.

In jedem Hafen gibt es sogenannte Hafenagenturen, die grundsätzlich für die Verwaltung des Hafens zuständig sind und sich um die Versorgung der Schiffe und die Entsorgung von Abfällen der Schiffe kümmern. 

Bei den baulichen Gegebenheiten differenziert man die Häfen in Tiefwasserhäfen, offene Tidenhäfen und Schleusen- sowie Dockhäfen. Ein Tiefwasserhafen ist - wie es der Name schon verrät - ein Hafen mit großer Wassertiefe. Den einzigen deutschen Tiefwasserhafen gibt es in Wilhelmshaven. In einem offenen Tidehafen ist der Wasserstand von den Gezeiten abhängig, wie beispielsweise der Hamburger Hafen. Genau diese Unterschiede des Wasserstandes durch Ebbe und Flut werden in einem Schleusen- bzw. Dockhafen durch eine Schleuse verhindert. Folglich besteht keine direkte Anbindung zum Meer. Ein Beispiel hierfür ist der Hafen Antwerpen. Häfen können außerdem weiter kategorisiert werden in geographische Lage, in Funktion und in bauliche Gegebenheiten:

Bezüglich der geographischen Lage von Häfen unterscheidet man in Binnenhäfen, in (Hoch-) Seehäfen und in Binnenseehäfen.

Ein Binnenhafen ist ein Hafen, der an einem Fluss liegt, zum Beispiel in Frankfurt am Main. Ein (Hoch-)Seehafen, ist ein Hafen, der von Seeschiffen angelaufen werden kann, meist liegen also Seehäfen an der Küste. Aber auch an Flüssen und Kanälen – wenn diese genug Platz für große Seeschiffe bieten – ist ein Seehafen möglich. Ein Beispiel für einen (Hoch-) Seehafen ist der Hamburger Hafen. Unter einem Binnenseehafen versteht man einen Hafen, der an einem See liegt, ohne eine direkte Verbindung zum Meer. Beispielsweise der Hafen in Lindau am Bodensee. 

Funktionell ist die Aufstellung der Häfen breit gefächert. Wie in der Grafik erkennbar wird, gibt es viele verschiedene Arten, die für spezifische Bereiche der Schiffsfahrt ausgelegt sind. Gerade in der Hochseekreuzfahrt müssen die Gegebenheiten der Häfen an die Reedereien angepasst werden. Um auch den gigantischen Kreuzfahrtschiffen eine Anlegemöglichkeit zu gewährleisten, wurde das Konzept der Kreuzfahrthäfen implementiert:

 

Tendern

Es ist jedoch wichtig zu unterscheiden, wo genau das Schiff anlegt. Alternativ zum normalen Anlegen am Pier gibt es die Möglichkeit zu „Tendern“. Hierbei legt das Schiff vor dem Hafen den Anker und die Passagiere werden mit kleineren Zubringerbooten zum eigentlichen Hafen gebracht. Ein Tenderboot ist hierbei nicht etwa ein kleines Schlauchboot, sondern meist modern, motorbetrieben und hat Platz für etwa 150 – 200 Passagiere. Teilweise sind die Tenderboote sogar die Rettungsboote des Schiffes, es gibt aber auch externe Tenderagenturen, die Boote bereitstellen. Das Übersetzen dauert im Durchschnitt rund 20-30 Minuten und ist in der Regel im Preis inkludiert.

Tendern ist notwendig, wenn zum Beispiel die Wassertiefe für die großen Kreuzfahrtschiffe im Hafen selbst zu niedrig ist, die Liegeplätze im Kreuzfahrthafen begrenzt sind oder der Hafen lediglich für Containerschiffe geeignet ist.

 

Inseln bei Hochseekreuzfahrten

Denkt man an die Anfahrthäfen von Kreuzfahrten, stellt sich schnell das Bild von überfüllten, bekannten Häfen ein. Doch je nach Reederei gibt es auch noch eine exklusivere Inselauswahl, bei der sich eine Insel im Besitz des jeweiligen Anbieters befindet. Folglich ist der Zugang für herkömmliche Touristen nicht möglich und es entsteht ein Gefühl von mehr Privatsphäre und Exklusivität für die Passagiere.

Autorin: Leonie Krug