Motorisierter Individualverkehr
| Verkehrsaufwand im Personentransport | |||||
| Zahlen in Milliarden Personenkilometer | |||||
| Verkehrsart | 2010 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 |
| Eisenbahn | 83,9 | 91,7 | 94,2 | 95,5 | 98,1 |
| Luftverkehr | 52,8 | 61,5 | 64 | 67,5 | 70,4 |
| Motorisierter Individualverkehr | 902,4 | 945,7 | 965,3 | 935,7 | 934,8 |
| Öffentlicher Straßenpersonenverkehr | 78,1 | 81,8 | 81,1 | 79,7 | 78,9 |
| Verkehr insgesamt | 1117,2 | 1180,8 | 1204,6 | 1178,4 | 1182,2 |
Motorradverkehr
Ein Motorrad ist ein Kraftfahrzeug mit zwei Rädern für eine oder auch zwei Personen. Früher wurde es von Personen genutzt, welche sich kein Auto leisten konnten. Heute macht die zweckgebundene Nutzung des Motorrades dem fahren in der Freizeit Platz. In Deutschland besitzen derzeit 3,65 Millionen Personen ein Motorrad mit über 125 cm. Insgesamt sind in ganz Deutschland 4,5 Millionen Krafträder angemeldet, dabei befinden sich die meisten im Bundesland Bayern mit 73 motorisierten Zweirädern je 1000 Einwohnern. Deutschland ist hinter den USA der zweitwichtigste Markt für Motorräder, doch schaut man sich das Verhältnis weltweit an, werden aber 65 % der Mopeds und Motorräder in asiatischen Regionen befahren. In Malaysia und Griechenland berechnet sich sogar ein Motorrad oder Moped pro 5 Personen.
Zielgruppe
Typische Motorradfahrer sind heute abenteuerlustige, gut bis sehr gut verdienende Individualisten und Akademiker, meist mit einem Alter zwischen 40 und 50 Jahren. 90 % der Fahrer sind hierbei männlich.
Vorteile und Nachteile
Vorteile bei der Nutzung eines Motorrads sind die bessere Befahrung von schmalen Straßen und die Flexibilität und Selbstbestimmung bei der Routenplanung. Ein großer Nachteil ist der geringe Schutz bei Unfällen und das höhere Verletzungsrisiko als bei einem Pkw. Jährlich gibt es eine Quote von 30.000 Unfällen pro Jahr, wobei die Hauptursache an einer zu hohen Geschwindigkeit liegt. 2019 starben dabei 605 Fahrer eines Kraftrads im deutschen Straßenverkehr.
Arten
Straßenmotorräder können in die vier Typen Enduromaschine, Chopper, Cruiser und Tourenmaschine unterteilt werden, wobei Chopper mit 30 % den größten Teil von ihnen ausmacht. Der Unterschied zwischen einem Motorrad und einem Moped ist der, dass Mopeds weniger leistungsstark sind und aufgrund ihres kleineren Motors langsamere Höchstgeschwindigkeiten erreichen.
Motorradtourismus
Das Motorrad fahren ist eine Freizeitaktivität, welche auch mit dem Urlaub verbunden werden kann. Daraus entwickelt sich der sogenannte Motorradtourismus. Dabei ist die Fahrt an sich wichtiger als das Destinationsziel, da der Spaß am Fahren im Vordergrund steht. Wie weit jemand mit dem Motorrad reisen möchte, hängt aber davon ab, inwieweit sich der Einzelne von seiner Komfortzone entfernen kann.
Es gibt auch bestimmte Motorradhotels, welche sich auf diese Zielgruppe spezialisiert haben. Diese motorradfreundlichen Hotels bieten den Gästen Kartenmaterial, spezialisiertes Personal sowie Tourguides an.
Es gibt verschiedene Arten eines Motorrad-Touristen.
Caravaning & Reisemobil
Der Trend zum Camping in Deutschland wird immer beliebter. Die Anschaffung oder Anmietung eines Caravans oder Reisemobils nimmt durch deren Komfort im Gegensatz zu einem Zelt deutlich zu. Die eigene Heimat ist dabei das Hauptreiseland der Deutschen. Diese sind auch in ganz Europa, was das Reisen mit Wohnwagen und Wohnmobil angeht, an der Spitze. 2019 wurden allein 589.355 Reisemobile von Deutschen genutzt. Damit liegen sie in der Statistik weit über Frankreich mit 524.800 genutzten Reisemobilen. Außerdem besaßen 2020 rund 1,83 Millionen Personen in der Bundesrepublik einen Wohnwagen oder Caravan. 1,66 Millionen Personen waren im Besitz eines Wohnmobils. Der Begriff Caravan ist ein anderes Wort für Wohnwagen. Im Gegensatz zum Reisemobil oder Wohnwagen wird dieser meist von einem Pkw gezogen und hat keinen eigenen Antrieb. Daraus ergibt sich der Vorteil, an der Destination flexibler zu sein und den Caravan bei anderen Unternehmungen auf dem Campingplatz stehen zu lassen. Auch ist dieser oft günstiger in der Anschaffung. Die Zielgruppe von dieser Art des Campings sind meist Besserverdienende Personen mit einem höheren Bildungsstand aus der Großstadt.
Die größten Anbieter für dieses Segment sind Knaus Tabbert, Hobby und Fendt.
Nicht motorisierter Individualverkehr
Fahrradverkehr
Radfahren im herkömmlichen Sinne findet ohne maschinellen Antrieb statt, weshalb das Fahrrad in die Kategorie des nicht motorisierten Individualverkehrs fällt. 2017 gab es deutschlandweit knapp 77 Millionen Fahrräder und 4 Millionen Pedelecs. Mit rund 83 Millionen Einwohner fällt daher auf fast jede Person ein Fahrrad. Der hohe Bestand kommt vor allem durch die Mehrfachausstattung eines Haushaltes zustande, da meist jeder in der Familie ein Fahrrad besitzt. Im Durchschnitt ist ein Haushalt in Deutschland mit zwei Fahrrädern ausgestattet. Der Besitz eins Fahrrades hängt auch von der räumlichen Gegend ab, da Haushalte in ländlichen Gebieten tendenziell über mehr Fahrräder verfügen als in den großen Metropolen. Vor allem Pedelecs werden auf dem Land häufiger gesehen als in der Großstadt.
Dies liegt vor allem an dem öffentlichen Nahverkehr, welcher in der Stadt mehr ausgebaut ist. Bundesländer mit einer höheren Pkw-Ausstattung haben auch meist eine niedrigere Fahrrad-Ausstattung. Bei dem Besitz von Fahrrädern spielt der ökonomische Status eines Haushaltes eine Rolle, da 87 % der Haushalte mit hohem ökonomischem Status mindestens ein Fahrrad besitzen, während es bei Haushalten mit geringerem ökonomischem Status nur 71 % sind.
Arten
Bei Fahrrädern gibt es auch bestimmte Sonderformen, wie das Rennrad, das Mountainbike, das BMX und das E-Bike. Eine beliebte Form, um zusammen Fahrrad zufahren, ist das Tandem mit jeweils zwei Satteln und Pedalen.
Pedelecs
Das Wort Pedelec ist ein Sammelbegriff, welcher verschiedene Arten von elektrisch unterstützenden Fahrrädern einschließt. Darunter fallen auch die meist besser bekannten E-Bikes.
Fahrradtourismus
Fahrradfahren ist bei den Deutschen nicht nur im Alltag ein beliebtes Verkehrsmittel, sondern auch im Urlaub schwingen sie sich gerne auf den Sattel. In Deutschland zählt das Fahrradwegnetz ca. 150.000 km, wobei ca. 76.000 km davon touristisch genutzt werden. Durch die steigenden Bedürfnisse nach Natur und Freiheit ist auch die Anzahl der Radreisen in Deutschland angestiegen. Während 2014 noch rund vier Millionen der Deutschen eine Radreise angetreten sind, waren es 2019 schon 5,4 Millionen. Die größte Zielgruppe der Radreisenden hat ein Alter zwischen 45 und 46 Jahren. Der durchschnittliche Fahrradtourist hat einen hohen Bildungsstandart und lebt in einem Haushalt ohne Kinder. Die beliebteste Radregionen in Deutschland sind Ostholstein, der Bodensee und Münsterland. Die beliebtesten Radregionen in Deutschland sind Ostholstein, der Bodensee und Münsterland. Die beliebtesten Auslandsdestinationen der Deutschen sind die Niederlande, Österreich und Italien.